Die Haustier-Kopierer

Schnuckel tot? Dann bestellen wir uns doch eine Kopie.

Klingt schräg? Fand ich auch. Ich habe diesen Gedanken bis vor Kurzem noch für Science Fiction gehalten, bis ich überrascht feststellen musste, dass die Realität die Science Fiction schon wieder überholt hat.

Drei Überraschungen sind mir begegnet, als ich letztens wieder über Gentechnologie recherchiert habe.

  1. Überraschung:
    Haustierkopien kann man tatsächlich bereits bestellen, eine Adresse mit viel Erfahrung ist die Koreanische Firma Sooam Biotech in Seoul. Mehr als 100 Hunde werden dort pro Jahr kopiert, als Preis kann man sich etwa 100.000 Dollar vorstellen. Nicht ganz billig, aber Kundschaft ist da, die ihre liebgewordenen Mitbewohner nach deren Tod noch einmal neu erleben möchten. Ein zukunftsträchtiges Geschäft, bei dem man jetzt schon Gewinn machen kann, wie es aussieht.
  2. Überraschung:
    Großkunden aus aller Welt nutzen den Service. Einer davon sind die U.S. Navy Seals, die schon Dutzende Klone von „Branco“ bestellt haben. Was reizt sie so an dem Tier? Das Original hatte die Gabe, einem Gegner auf die Schultern zu springen und mit einem einzigen Biss das Genick zu brechen. Auch ein Grund, einen Stapel Dollars für Kopien springen zu lassen. An sowas hätte ich niemals gedacht, aber beim Blick über den Atlantik wundert einen vieles nicht mehr so sehr.
  3. Überraschung:
    Die zweitmeisten Kunden kommen aus … Deutschland! Aus dem Land, in dem die Gentechnologie aus ethischen Gründen sehr streng reglementiert ist. Also entweder hören die ethischen Bedenken auf, wenn es um das eigene persönliche Haustier geht, oder die Vorbehalte gegen Gentechnik sind doch nicht so weit verbreitet, wie immer behauptet wird.

Tja, wer weiß –  vielleicht bellt einen ja ein Stück Gentechnik an, wenn man nach langer Zeit wieder seine Freunde besucht.