Diese Frage hat mich mal sehr fasziniert und meine Phantasie angeregt – bis sie gestern geplatzt ist. Auch so etwas passiert bei Recherche.
Worum geht es? In der Welt der Quanten kann man Teilchen miteinander verschränken, das bedeutet, dass ihre Eigenschaften voneinander abhängig sind. Nehmen wir mal an, man nimmt ein energiegeladenes Lichtteilchen und macht daraus zwei schwache Lichtteilchen, die dadurch verschränkt sind. Jetzt schießt man eins davon auf den Mond, das andere behält man hier. Wenn man jetzt die Eigenschaften des Teilchens auf der Erde misst, nimmt das Teilchen auf dem Mond gleichzeitig die dazu passenden Eigenschaften an. (Das nennt man „instantan“. Das Wort steckt auch in „Instant-Kaffee“ = Sofort-Kaffee.) Es vergeht keine Zeit, bis das Teilchen auf dem Mond „weiß“, dass sich bei dem Teilchen auf der Erde etwas geändert hat. Irgendwie muss es das doch erfahren haben, denkt man.
Wer dieses Verhalten seltsam findet, ist übrigens in guter Gesellschaft. Selbst Albert Einstein hat darüber gestaunt und dazu gesagt: „Spukhafte Fernwirkung“. Wissenschaftler der Universität Genf haben ausgerechnet, dass die Teilchen mit mindestens 10.000facher Lichtgeschwindigkeit kommunizieren müssten – wenn sie denn miteinander kommunizierten.
Da bekommt die Science Fiction Autoren-Phantasie sofort Beine und denkt: Informationsübertragung schneller als Licht. Endlich!
Falsch gedacht und falsch gehofft. Damit auf diesem Weg Informationen übertragen werden können, muss man sie auf klassischem Weg (z. B. über Funk) abgleichen. Und das geht dann wieder nur mit Lichtgeschwindigkeit. Ärgerlich. So bekommt man die Grenze der Lichtgeschwindigkeit also nicht ausgetrickst. Aber vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten, diese Geschwindigkeitsbremse zu überlisten. So einfach gibt eine lebendige Phantasie (und der menschliche Forscherdrang) ja nicht auf.