Gerade schreibe ich an einem Kapitel, in dem selbstfahrende Autos vorkommen. Das sind coole Geräte. Als ich letztens müde auf der Autobahn im Stau stand, hätte ich mir gewünscht, die Augen schließen zu können, Musik zu hören – und am Ziel die Stimme des Autos zu hören: „Pling. Sie haben Ihr Ziel erreicht.“
Oder die Pendler jeden Morgen: Anstatt sich über die Drängler im Stadtverkehr zu ärgern, würde man die Zeitung lesen. Selbst einen Parkplatz müsste man nicht mehr suchen, denn das Auto würde einen vor der Firma aussteigen lassen und dann ab zum nächsten Kunden düsen.
Auch die Polizei würde sich freuen. Nein, nicht nur, weil die Autos alle Verkehrsregeln einhalten. Die Verbrecherjagd wäre so einfach: Man müsste nur das Stimmprofil eines Gesuchten in die Rechner der Autos einspeisen. Steigt dann der Richtige ein, macht es „Klack“, die Türen gehen zu – und das Auto liefert seinen Passagier direkt vor dem Präsidium ab.
Spätestens an dieser Stelle bekommt die Autoren-Phantasie Flügel. Ein Krimi-Autor denkt jetzt sofort an Entführer, die den Auto-Rechner hacken. Der bringt dann das Opfer ganz ohne Aufwand in ein sicheres Versteck. Nur dumme Verbrecher müssen noch raus auf die Straße.
Aber erst die Thiller-Autoren: Da wird auch der Fahrzeugrechner gehackt. Aber dann geht es nicht in ein Versteck, sondern auf einen Abhang zu. Uhh. Allein der Gedanke jagt einem eine Gänsehaut über den Rücken. In einem Auto zu sitzen, das weder Lenkrad noch Bremse hat. Und die Schlucht kommt näher – und das Auto gibt Gas!
Nein. Nein! Ich darf nicht weiterdenken! Ein Thriller ist jetzt nicht angesagt. Ich arbeite an einem neuen Science Fiction Buch – aber spannend darf das natürlich auch sein 🙂
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