Technologien, die die Welt verändern – 1

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Die nächsten zehn Jahre werden mehr Veränderungen bringen als die letzten einhundert Jahre. Bei der Menge an Veränderungen, die wir bereits erlebt haben, mag man das kaum glauben, aber aktuell stehen eine ganze Anzahl Kerntechnologien in den Startlöchern, um auf den Markt zu kommen oder sich entscheidend zu verbreiten. Jede einzelne von ihnen wäre umfassend genug, unsere Welt zu verändern, aber sie kommen nahezu gleichzeitig – und sie befruchten einander. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Zeit.

„Das Tempo des Wandels war noch nie so schnell. Und dennoch wird es nie mehr so langsam sein.“
Justin Trudeau, Kanadischer Premierminister

Aus diesem Grund möchte ich eine kleine Serie über die kommenden Technologien beginnen, denn es geht nicht um eine abstrakte Welt, die verändert wird, sondern um unsere! Und das in einer Zeit, die wir noch erleben werden. In zehn Jahren wird unsere Welt eine andere sein.

Das Ganze soll weder Dramatisierung sein noch Effekthascherei, sondern eine kleine Vorbereitung auf das Kommende.

Mit der Erfindung der Dampfmaschine überwand der Mensch die Grenzen der körperlichen Kraft. Bis dahin war alles, was der Mensch bewerkstelligen konnte, begrenzt auf das, was man mit Muskelkraft von Menschen oder Tieren bewegen konnte. Abgesehen von Wind- und Wassermühlen, die aber nur lokal begrenzte Auswirkungen hatten. Die Dampfmaschine hat die Welt tiefgreifend verändert. Von da an konnten Kräfte bewegt werden, die weit über alles bis dahin Denkbare hinausgingen. Die industrielle Revolution begann.

Es folgte die Elektrizität und mit ihr ein vollkommen neues Spektrum an Möglichkeiten. Die Begrenzung durch Tag und Nacht wurde aufgehoben, man konnte buchstäblich die Nacht zum Tage machen. War die Dampfmaschine noch ein grober Klotz, konnte man mit Elektromotoren die „übermenschlichen“ Kräfte bis in den einfachen Haushalt bringen. Und wenn es nur eine Bohrmaschine war, die aber Arbeiten und bis dahin kaum machbare Konstruktionen ermöglichte. Aufzüge veränderten die Art, wie wir wohnen. Städte, wie wir sie heute kennen, wären ohne Aufzüge nicht möglich.

Die Beherrschung der Elektrizität bereitete den Weg zur Entwicklung von Computern, zu Smartphones und dem Internet. Die Welt wurde ein Dorf. Wir sehen ganz selbstverständlich auf einem Smartphone aus Asien Nachrichten von einem Ereignis aus Afrika und rufen danach unsere Kinder oder Freunde im Amerika-Urlaub an. Früher hat ein gewöhnlicher Bewohner eines Dorfes während seines gesamten Lebens ungefähr so viele Informationen und Nachrichten aufgenommen, wie in einer Wochenendausgabe der New York Times stehen. Und heute?

Wie sehr Computer unsere Welt verändern, ist mir letztens beim Aufräumen bewusst geworden. Ich habe einen Rechenschieber gefunden. Das war neben der Logarithmen-Tafel das entscheidende Teil, um komplexere Rechenaufgaben zu lösen. Wissen Sie noch, wie man so ein Ding benutzt? Ich habe es nicht mehr hinbekommen. Die Welt hat sich geändert. Wir haben schnellere und sehr viel präzisere Werkzeuge. Mit ihnen berechnen wir in Sekunden, wofür man früher Wochen gebraucht hätte. Mit diesen Ergebnissen bringen wir dann wiederum neue Technologien hervor.

Der Werkzeugkasten unserer Möglichkeiten wächst. Aber nicht nur das. Dadurch, dass die Welt zu einem Dorf geschrumpft ist und sich Wissen und Technologien bis in den letzten Winkel ausbreiten, kommen immer mehr Menschen hinzu, die am Fortschritt mitwirken. Neunzig Prozent aller Wissenschaftler, die jemals gelebt haben, leben heute!

Von daher ist es kein Wunder, dass die Entwicklung immer schneller voranschreitet. Sie tut das in einem Maß, das unser menschliches Denken schwer fassen kann: mit exponentiellem Wachstum. Durch die Corona-Pandemie sind wir mit exponentieller Ausbreitung ein wenig vertraut geworden. Anfangs scheint kaum etwas zu passieren. Einzelne Ansteckungen in China. Das hört man in den Nachrichten und vergisst es wieder. Dann ist es eine ganze Stadt. Man staunt, was man in China alles unternimmt, um die Sache in den Griff zu bekommen, aber das ist immer noch weit weg. Aber plötzlich ist es da. Bei uns vor der Haustür und greift mächtig in unser Leben ein. Exponentiell.

Genauso geht es mit den neuen Technologien. Man liest mal hier etwas oder sieht mal dort einen Beitrag. In der Masse der vielen anderen Neuigkeiten ist das schnell vergessen. Dann staunt man, was irgendwo gebaut oder vorgestellt wird. Meistens weit weg. Und dann wird es plötzlich da sein und hat etwas mit meinem Leben zu tun. Mit der Art, wie wir wohnen, wie wir arbeiten, was wir essen, wie lange wir leben.

Es ist viel, was auf uns zukommt. Zu viel für einen einzigen Artikel. Deshalb wird es eine kleine Serie geben – über große Veränderungen. Wenn Sie neugierig auf „morgen“ sind und Lust haben, mehr über das zu erfahren, was auch Ihr Leben auf den Kopf stellen wird, dann bleiben Sie dran. Der nächste Teil kommt bald.